4.Tag, Linz und weiter

Die Fahrt nach Linz, vorbei am Chemiewerk und der Vöst Alpine, hatte etwas Dystopisches. Die Werke sehen aus, wie den verrückten Ideen eines „Mad Max“-Filmes entsprungen. Es ist alles schwarz, verrußt, überall ragen höhere und weniger hohe Schornsteine in den Himmel aus denen weißer Rauch oder Dampf aufsteigt, die Luft riecht nach Metall und hinterlässt einen bitteren Geschmack auf der Zunge.
Ich hatte mich entschieden ein Stück durch die Stadt zu fahren, um nicht auch noch Linz im Vorbeifahren links liegen zu lassen, wie ich es mit Melk getan hatte. Und dann wollte ich auch noch eine Pause hier einlegen und etwas essen.
Doch so sicher war ich mir dann wieder nicht, ob ich hier richtig entschieden hatte – die Fahrt auf die Brücke und hinüber nach Linz war eine Qual und abgesehen von den Aussichten in den Schlund der Fabriken, gab es nicht viel zu sehen. Bald verwandelte sich die Straße in eine stinknormale, die in jede andere österreichische Stadt hätte führen können. Trotzdem fand ich doch noch, kurz bevor ich aus der Stadt wieder hinausfuhr ein Restaurant in einem riesigen Gebäude. Es stellte sich mir „plötzlich“ in den Weg. Ich hielt an um auf mein Handy zu schauen und den Weg zu überprüfen und stellte fest, erstens, dass mein Akku so gut wie leer war und zweitens, dass ich genauso gut hier wie sonst wo essen könnte. Es war das Restaurant für ein Sportzentrum (ich glaube Fitnessoase Parkbad) oder so. Aber es war wie ausgestorben. Alles war neu, die Einrichtung, das Gebäude, aber außer dem Kellner und der Kellnerin kein Mensch weit und breit. Ich setzte mich trotzdem auf die „Terrasse“ des Lokals und bestellte eine Pizza Margherita. Sie war ok. aber der Belag war ein bisschen dürftig. Ich habe die Kellnerin gebeten mein Handy aufladen zu dürfen und sie nahm es mit „backstage“ und steckte es an.

Die weitere Fahrt war wieder ein bisschen wie gestern. Manche Abschnitte entlang der Donau sind recht eintönig und lang. Vor allem die, wo man eingeengt zwischen Donau auf der einen Seite und einem Nebenarm oder Fluss auf der anderen Seite fährt, der Weg sich kilometerweit ohne nennenswerte Abwechslung hinzieht und man das Gefühl hat das Gespür für Raum und Zeit verloren zu haben, weil man nicht weiß ob man erst 10 Minuten oder schon eineinhalb Stunden so vor sich hingeradelt ist.

Im Gegensatz genieße ich die Abschnitte sehr, die durch kleine Auwälder führen oder durch „rückgebaute“ Landschaften. Nennenswerte Abschnitte der Donau werden wieder an die Natur angenähert und werden verbreitert und eine Au wird angelegt. Man sieht auch wirklich oft verschiedenste Wasservögel und die Donau ist in solchen Abschnitten richtig ruhig und zahm, so dass man am liebsten schwimmen gehen würde. Das habe ich zwar um Zeit zu sparen nicht getan, dafür aber einige Male meinen Kopf abgekühlt. Mir kam vor, es zischte.

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